Körperlich und geistige Verjüngung in acht Wochen

Eine sehr provokante Aussage. Die einen sagen: „ Das ist nicht möglich und wer das behauptet, der spinnt.“ Die anderen sagen: „Das macht mich neugierig. Wie kann das gehen?“

Tanzende FrauSo ist das im Leben. Mitunter nehmen wir Dinge als gegeben hin und hinterfragen sie nie. Das trifft auch auf das älter werden zu. Viele Menschen akzeptieren einfach die Aussage: „ Du bist alt und da musst du dich mit den Schmerzen, dem schlechten Sehen, dem Nachlassen der Gehirnleistung, den Kreislaufstörungen und all den entstehenden Krankheiten abfinden.“ In meinem Praxisalltag erlebe ich viele Menschen, die zur ersten Behandlung zu mir kommen und diesen Glaubenssatz tief in sich tragen. Nach spätestens der dritten Behandlung sind sie erstaunt, was sie aus ihrem „alten geplagten Körper“ durch eine gezielte Therapie herausholen können. Spätestens ab diesem Zeitpunkt fangen sie sich an zu fragen,

GEHT DA VIELLEICHT NOCH MEHR? WENN JA; WIE?

Natürlich unterliegen wir alle einem Alterungsprozess, aber wie schnell das geht, haben wir mehr in der Hand, als wir denken.

Pilotstudie:

Es gibt eine aktuelle klinische Pilotstudie, die an 43 gesunden Männern im Alter zwischen 50 und 72 Jahren durchgeführt wurde. Diese Männer mussten 8 Wochen täglich folgendes Programm durchführen:

  • 7 Stunden schlafen,
  • 30 Minuten täglich bewegen
  • regelmäßige Atemübungen
  • wenig tierische Eiweiße und Kohlenhydrate.
  • viel grünes Gemüse, Kohl, Nüsse und Saaten
  • Nährstoffpräparate
  • fastete zwischen 19:00 Uhr – 7:00 Uhr

Ergebnis:

Zu Beginn und am Ende des Testzeitraumes wurde den Männern DNA-Proben aus dem Speichel entnommen. Schon nach 8 Wochen zeigten sich in den Speichelproben signifikante Veränderungen ihres epigenetischen Musters. Ihre DNA- Uhr hatte sich in den acht Wochen um 1,96 Jahre zurückgedreht.

Dies ist der erste Nachweis einer Umkehr des epigenetischen Alterungsprozesses in einer randomisierten kontrollierten klinischen Studie von Frau Klare Fitzgerald und ihrem Team. https://www.scinexx.de/news/biowissen/drei-jahre-juenger-in-acht-wochen/

Der Alterungsprozess ist ein sehr komplexes Geschehen und nicht auf ein bestimmtes Alter begrenzt, er beginnt schon mit der Geburt. Die Vorgänge des Alterns sind nicht eindeutig geklärt. Der Alterungsprozess wird von verschiedensten Faktoren beeinflusst. Dazu zählen die entsprechenden Lebensbedingungen, Umwelteinflüsse, die Erbanlagen, Lebensschicksale, und persönliche Lebensgewohnheiten. Unbestritten ist, dass der Körper bestimmte Schäden selbst reparieren kann. Diese Fähigkeit nimmt mit zunehmendem Alter ab. Dennoch sind wir diesem Prozess nicht total ausgeliefert, wie es aus der Studie ersichtlich ist.

Alterungsfaktoren

Was lässt uns schneller altern? Was stellt die Altersuhr zurück?
Bewegungsmangel Bewegung an frischer Luft möglichst vielseitige unterschiedliche Sportarten
Schlafmangel Schlaf täglich 6-7 Stunden
Seelischer und körperlicher Stress Meditation
Mangelndes Gefäßtraining Training der Gefäße durch Kaltwasseranwendungen
Ängste, Wut Entspannung, Sichtweise verändern
Toxine z.B. Drogen, Alkohol, Zigaretten Verzicht dieser Stoffe
Zu viele Süßigkeiten Süßungsmittel wie Honig, Agavendicksaft, Birkenzucker, Einsatz von Einfachzuckern
Wassermangel im Körper Täglich ca. 2 Liter Wasser trinken
Geistige Unter- oder Überforderung An- und Entspannung im Wechsel, Körperliche und geistige Anspannung in Balance, Steigerung des Selbstwertes
Nährstoff- und Mineralstoffmangel Ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Nährstoffen und Mineralstoffen, Broschüre über 34 Mineralstoffe
Übersäuerung Innere Ruhe, Meditation, Frieden, Dankbarkeit, Wertschätzung
Elektrosmog im Übermaß, Dauerbeschallung Handy- und Computerfreie Zeiten täglich einführen, im Schlafzimmer keine elektronischen Geräte (Ruheraum), möglichst nachts WLAN ausschalten
Ständiges Bewerten, Meckern und Nörgeln Perspektive auf die Dinge ändern, Spaß, Freude im Ausprobieren neuer Dinge
Kleiner werdender Gewohnheitsbereich, Angst vor Neuem Mut, Neugier, Freude an neuen Dingen, Vertrauen und Leichtigkeit

Beim Blick auf diese Tabelle wird Ihnen auffallen, dass es doch gar nicht so schwer ist einige dieser Punkte einzuhalten. Gehen Sie bewusst mit Ihrem Körper um. Er wird es Ihnen schnell danken. Denken Sie nur an die Studie, was in nur acht Wochen möglich ist.

Die japanische Insel Okinawa

Hier leben unglaublich viele rüstige über 80 jährige Menschen und mehr als 400 Hundertjährige. Die Lebenserwartungen der Menschen sind höher, als an jedem anderen Ort der Welt.

Mach was dein Herz dir sagt

Die Arterienverkalkung en sind gering, Diabetes, Herz- Kreislauferkrankungen und Demenz scheinen einen Bogen um die Insel zu machen. Aber warum? Japanische und amerikanische Wissenschaftler untersuchten über 900 Hundertjährige in der größten und langanhaltendsten Studie, die es derzeit gibt.

Sehr schnell zeigte sich, das die Langlebigkeit der Inselbewohner an ihrem traditionellen Lebenswandel liegt. Sie verhalten sich mustergültig im Bezug auf Ernährung, Bewegung und Stressabbau. Die typisch japanische Küche wenig Fleisch, viel frisches Gemüse, Soja und Fisch macht ihre Ernährung fett- und kalorienarm, aber reich an Antioxidantien. Dazu gibt es noch den Brauch, nur so viel zu essen, bis man sich zu 80% satt fühlt.

Weiterhin entdeckten die Wissenschaftler bei den traditionell lebenden Japanern Gene, die auf Langlebigkeit programmiert sind. Sie entdeckten das HLA-System und das „Selbstmordgen“ FOXO3A. Dieses gen kodiert ein Protein, das dafür sorgt, dass beschädigte oder krankhafte Zellen „Selbstmord begehen und sich nicht unkontrolliert weiterverbreiten. Auch beim Schutz vor freien Radikalen spielt das FOXO3A eine wichtige Rolle.

Die Wissenschaftler kamen zu der Aussage, dass die Gene zu 25% unser Alter beeinflussen, entscheidende 50% ist jedoch die Lebensweise jedes Einzelnen. Die restlichen 25% bilden eine Reihe verschiedener Komplexe. Diese beeinflussen und begrenzen die Lebensdauer von biologischen Systemen, wie Zellen und den daraus aufgebauten Organen, Geweben und Organismen. Schlüsselfunktionen haben im Alterungsprozess Telomere, Kollagenen und Zytokine.

Telomere

Der Mensch ist so jung, wie die Länge seiner Telomere. Telomere sind die Schutzkappen am Ende der Chromosomen, die Erbgutfäden. Gemessen werden die Telomere in DNS-Einheiten (Basenpaaren). Ein Neugeborenes hat ca. 10 000 Basenpaare, ein vierzig Jähriger ein Drittel weniger und ein sechzig Jähriger nur noch die Hälfte. Mit jeder Zellteilung werden sie kürzer. Das führt dazu, dass die Chromosomen immer instabiler werden und die Ausbildung von Krankheiten begünstigen.  Die Chromosomenpaare können nun miteinander verkleben und die Zelle vergreist. Äußere Anzeichen dafür sind:

  • Pigmentflecken
  • Falten
  • Graue Haare
  • Sinkendes Sehvermögen
  • Schwerhörigkeit
  • Abbau von Schleimhäuten usw.

Diesen Prozess kann man durch bestimmte Maßnahmen aufhalten. Neuste Erkenntnisse zeigen auch, dass man die Telomere wieder verlängern kann. Die Länge und Beschaffenheit der Telomere bestimmt über die körperliche Jugendlichkeit. Die Molekularbiologin Liz Blackburn entdeckte ein Enzym, was die Telomere wieder wachsen lässt. Sie nannte es Telomerase. Nun könnte man denken, oh fein, dann führe ich dem Körper viel Telomerase zu und schon bin ich wieder jung. Nein, das geht nicht, denn durch zu viel Gabe von Telomerase kommt es zu einer unphysiologisch vermehrten Zellteilung und es können sich Krebszellen bilden.

Es heißt, durch einen bewussten Lebensstil die Langlebigkeit der Telomere zu fördern.

Feinde der Telomere:

  • Entzündungen
  • Oxidativer Stress
  • Insulinresistenz
  • Bewegungsarmut
  • Stress
  • Ängste
  • Traumen usw.

Pflegetipps für die Telomere:

Bewegung in der Natur

  1. Hören Sie auf zu Rauchen. Rauchen ist der größte Risikofaktor der Telomere.
  2. Meiden Sie Bewegungsmangel. Durch Umweltgifte, Stress und anderes bilden sich freie Radikale, diese können Sie durch moderaten aeroben Ausdauersport abbauen. Z.B. langsames Joggen, Radfahren, Wandern, Yoga und Schwimmen. Besonders wirksam sind 3x wöchentlich 45 Minuten Bewegung in unterschiedlichen Sportarten.
  3. Meiden Sie Schlafdefizit. Verbannen Sie TV, Handy und PC aus Ihrem Schlafhormon Melatonin senkt. Dieses Hormon brauchen Sie aber für einen gesunden Schlaf.
  4. Meiden Sie Bauchfett. Es ist erwiesen, dass das Verhältnis Taille-Hüfte ein wichtiger Faktor für die Länge der Telomere ist. Dieses Verhältnis können Sie errechnen Umfang der Taille geteilt durch den Umfang der Hüfte sollte bei Frauen unter 0,85 und bei Männern unter 1,0 liegen. Bauchfett erhöht das Risiko für Stoffwechselstörungen wie Insulinresistenz und kurze Telomere fördern die Erkrankung von Diabetes Typ2. Da entsteht ein Kreislauf, der medizinisch schwer zu stoppen ist.
  5. Meiden Sie Alkohol, fettes und süßes Essen. Ernähren Sie sich bewusst mit viel Gemüse, Omega 3 Fettsäuren und Nüssen. Trinken Sie 2 Liter stilles Wasser täglich. Kaffee im gesundem Mas hat keine gegenteilige Wirkung auf die Länge der Telomere.
  6. Meiden Sie Kontakte zu stressigen Menschen, aber werden Sie auch nicht zum Eigenbrötler. Eine gute Nachbarschaft ist Gold wert. Treffen mit Freunden, bei denen es Spaß und lustige Geselligkeit gibt fördert ein langes Leben.
  7. Hören Sie auf zu Grübeln und meiden Sie seelischen Stress. Hierbei helfen Achtsamkeitsübungen, Atemübungen und Meditationen.

Kollagene

Sie sind der Hauptteil des Bindegewebes und überall im Körper zu finden. In allen Organen, Gefäßen, Knochen und der Haut. Es gibt vier verschiedene Kollagentypen:

Typ I Ist hart elastisch in Zähnen, Sehnen und Knochen enthalten.
Typ II Ist widerstandsfähig gegen Druck im Knorpel enthalten.
Typ III Ist strukturerhaltend und Bestandteil von Muskeln, Arterien und diverser Organe.
Typ IV Ist in kleinsten und feinsten Strukturen, wie glomerulären Basalmembranen der Niere enthalten.
Je älter wir werden, desto mehr steigt der Anteil an kollagenen Fasern im Körper an. Sie dienen als Lückenfüller für abgestorbene Zellen. Es bildet sich vermehrt der unelastische Typ I, zudem vernetzen sich die Kollagenfasern zunehmend. Ein großer Grund dafür ist der zunehmende Bewegungsmangel.

Hier können Sie mit gezielten Bewegungen der Erstarrung entgegenwirken. Treiben Sie vielseitigen Sport und wechseln Sie die Sportarten regelmäßig.

Zytokine

Zytokine sind Eiweiße über die sich die Zellen des Immunsystems verständigen und sie sind natürliche Botenstoffe im Körper. Im Alter steigt die Zahl der Zytokine an, was Entzündungen zur Folge haben. Diabetes Typ 2 und die Alzheimer-Krankheit werden mit dem Anstieg der Zytokine in Zusammenhang gebracht.

Steigen Sie mit ein in das Projekt „Körperliche Vitalität und Leistungsfähigkeit sind trainierbar“.

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